Gunner
Gunner - Ethogramm von Marianne zur Welpenabgabe
Um 10.35 Uhr am 29.04.09 ist der zweite Rüde und dritte Welpe abgenabelt und gerubbelt, knapp 1 Stunde nach dem Ersten. Mit Rescuespray versorgt holt er Luft, beschwert sich nicht und saugt sich in aller Gemütsruhe an einer Zitze fest. Noch ist freie Auswahl! Er ist groß, wiegt 330 Gramm und bekommt einen grünen Klecks.
Er schläft viel und braucht immer etwas länger als die anderen um an die Milchbar zu gelangen. Wenn alles besetzt ist, krabbelt er über seine Geschwister und verdrängt diese mittels seines Gewichtes. Er trinkt immer lang und ausdauernd, wechselt selten die Zitze und ist nicht hektisch ... es ist genug für alle da!
Die Augen öffnet er als Letzter, nun, die Welt wird ihm schon nicht davon laufen! Es macht ihm etwas Mühe auf die Beine zu kommen, schließlich hat er mehr Gewicht als die anderen. Was soll überhaupt diese ganze Aufregung in der Wurfkiste? Ruhen und Verdauen ist sein Ding.
Als der Ausgang für den Innenauslauf frei ist, ist er der ERSTE, der sich ins Ungewisse wagte. Völlig unbedarft macht er die ersten Schritte auf neuem Untergrund, merkt, dass die Welt groß ist und er klein, zieht sich wieder in die Wurfkiste zurück und verarbeitet das Abenteuer im Schlaf! In den darauffolgenden Tagen erkundet er die Umgebung in aller Ruhe. Er traut sich als Erster durch den Welpentunnel, läuft über die Waage, Geräusche beeindrucken ihn nicht wirklich. Im "grünen Wohnzimmer" entdeckt er meine Pflanzen und schaut als Erster von der Stufe in den Garten.
Er steht fest auf seinen kurzen Beinchen, sein Fell ist plüschiger als das seiner Geschwister. Gelegentlich lässt er sich auf Raufereien ein, mischt überall mit, lässt sich so Einiges gefallen und wehrt sich dann aber kräftig. Bei Rennspielen rollt er das Feld von hinten auf!
Er trägt alles. Seine Beute bringt er in Sicherheit. Am Wild zeigt er Ausdauer, und seine Nase setzt er prima ein. Er hat Finderwille. Schlafmütze ist er natürlich keine! Der hat alles und bringt alles mit.
Seine Gelassenheit hat was, und seine "Reizschwelle" ist sicherlich höher, als die seiner Geschwister.
Für mich ist Gunner ein einfacher Hund, der alles anbietet, ein Geschenk!!! Es muss nur in die Wege geleitet werden. Er erinnert mich an Enkoo-dabaoo, damals klein, pummelig, petzig und mit kurzer Rute. Inzwischen ist er ein stattlicher Rüde von 52cm mit 25kg.
Viel Spaß mit diesem gelassen Kerl, der sein Ding macht und Fressen liebt –
ein Hunde-Leben-Lang
Gunner - 2 Jahre alt, so sieht ihn Anja
Gunner gehört schon fast 2 Jahre zu uns. Er ist unser erster Familienhund und wir sind sehr glücklich mit ihm. Gunner hat ein ganz liebes Wesen, manchmal hat man den Eindruck, dass er viel schneller das Zwischenmenschliche versteht als wir.
Fremden gegenüber ist er meistens sehr offen. Er ist ein sehr aufmerksamer und kluger Hund, der viel beobachtet. Streitereien geht er großräumig aus dem Weg, er kann aber auch ein Machogehabe an den Tag legen. Er ist neugierig und vorsichtig zugleich, lässt sich aber nicht immer motivieren den letzten Schritt zu gehen. In der Familie ist er integriert und natürlich immer mittendrin. Wo es geht, ist er auch mit dabei, was sehr gut funktioniert.
Grenzen akzeptiert er, natürlich versucht er diese immer wieder nach seiner Gunst zu verändern, ist aber auch damit einverstanden, wenn es nicht so geht. Hier heißt es also konsequent zu sein.
Er spielt auch nur mit bestimmten Artgenossen, da ist er sehr wählerisch. Und am liebsten spielt er mit seiner Schwester Gaayjt.
Seine Freude am Lernen ist großartig. Die Augen können so schön strahlen, dass man sich jedes Mal riesig freut. Diese Augen können sprechen.
Die kleine Suche macht er mit viel Geduld und Ausdauer, ebenso die Freiverlorensuche. Seine Nase setzt er viel ein, nicht nur beim Training.
Gunner lässt sich leider in der Gruppe schnell ablenken, hier müssen wir beide noch lernen. Da wir in der Dummyarbeit beide Anfänger sind und oft an unsere Grenzen stoßen, sind unsere Schritte klein, aber wir kommen voran und haben viel Freude dabei.
Gunner ist klasse und hat hoffentlich weiterhin Geduld mit mir, damit wir unsere Ziele gemeinsam erreichen.
Giinkgo "Socke"
Ethogramm von Marianne zur Welpenabgabe
Gut eine halbe Stunde nach seiner Schwester "Zuckerschnecke" kam er auf die Welt. Der erste Schnaufer kam tief von Innen heraus, etwas zaghaft, doch dann bestimmend.
Das Anlegen an die Milchquelle ging problemlos und genüsslich nuckelte er vor sich hin. Für den weiteren Geburtsverlauf musste ich die Welpen immer wieder abziehen, was er mit mehr oder weniger viel Protest hinnahm.
Die Gewichtszunahme war konstant. Mir fiel schon bald beim Wiegen auf, dass dieser Welpe sich sperrte. Obwohl die Augen noch geschlossen waren, empfand er das Hochheben als unangenehm und spreizte seine Beinchen stocksteif ab. Er konnte auf der Waage bis zum Schluss nicht ruhig sitzen, Leckerlis mochte er in dieser Stresssituation nicht!
Gemeinsam mit "Streifenhörnchen" öffnete er die Augen und die Welt konnte kommen! Als er das erste Mal im Welpenauslauf war, hat er geknurrt.... ich bin ja soo gefährlich! Ein wenig schneller als die anderen war er im üben mit dem Bewegungsapparat und vom Laufen her bald voraus.
Er war etwas leichter und somit auch beweglicher. Streitigkeiten ging er aus dem Weg, da seine Geschwister die Körpermasse einsetzen. Gelegentlich bekam er von allen mal eins auf die Mütze, er war zaghaft, für mich 2 Tage in der Entwicklung zurück, was Streiten anbelangte. So habe ich mich richtig gefreut, als er "Schlafmütze" einmal kontra gab.
Socke traute sich auf einmal! Er jammerte sich viel und lange in den Schlaf und bekam seine wilden 5 Minuten, wenn die anderen schliefen. Bei neuen Reizen, akustisch und optisch, zeigte er sich leicht beeindruckt. Es brauchte immer eine Weile bis er sich heran traute. Um es ihm einfacher zu machen, bekam er von mir mehr häusliches Programm als die anderen. Er war öfters mit in der Küche, im Keller oder mit im Bad.
Ist doch klar, dass dadurch eine ganz besondere Verbindung entstand! Mit als erster eroberte er den Außenauslauf, er entdeckte die OMA(Schildkröte), knabberte am Panzer und zwickte sie in die Beine.
Mit Ryyd jagte er durch den Auslauf, als die anderen schon nicht mehr konnten.
Am Wild (Sauschwarte, Rehlauf, Rebhuhnschwinge) zeigte er Nase, nahm alles spontan auf und trug es in Sicherheit. Im fremden Gelände zeigte er sich sicher und sehr interessiert, Schuss war kein Problem.
Da wusste ich, dass das häusliche Programm sich bezahlt gemacht hatte.
Die Grundzüge dieses Hundes sind: wenn er weiß, worum es geht, macht er alles!
In Stresssituationen helfen keine Leckerlies! Er braucht ruhige Menschen mit Fingerspitzengefühl, die ihm den Weg zeigen und denen er vertrauen kann.
Hätte ich mich für einen Welpen entscheiden müssen, dann wäre es Socke gewesen.
Ich bin überzeugt davon, dass ihr die richtigen Menschen für GIINKGO seid, er seinen Job als Jagdhund prima machen wird und ihr alle sehr viel Spaß haben werdet.
Socke - 1 Jahr alt, so sehen ihn Elisabeth und Thomas
Socke lebt nun fast ein Jahr bei uns. Er hat sich hervorragend in unser "Rudel" eingelebt und scheint sich am wohlsten zu fühlen, wenn alle zu Hause sind. Er ist ein ausgeglichener Hund, der aber auch durchaus Gas geben kann und auch gerne mal tobt.
Er ist neugierig, Unbekanntem gegenüber - wie in seiner Welpenzeit - sehr vorsichtig, lässt sich aber immer motivieren etwas zu wagen und auszuprobieren. Er braucht dann etwas Zeit bis er sich herantraut.
Am günstigsten ist es dann, wenn einer von uns vorangeht und ihm Sicherheit gibt. Man kann ihn überall mit hinnehmen. Er fährt Auto und Bus, wenn es sein muss auch Aufzug und Rolltreppe oder im Schubkarren (damit er nicht ständig in den Reifen beißen kann).
Mit unseren Katern versteht er sich gut. Peterle liebt er und schleckt ihm täglich mehrfach die Ohren sauber, Strolchi akzeptiert und respektiert er.
Socke ist kein gieriger Fresser. Er nimmt Leckerli stets langsam und vorsichtig und verteidigt seinen Fressnapf nicht einmal gegen die Katzen. Es muss schon ein besonders guter Knochen sein, wenn er mal brummt.
Anderen Hunden gegenüber ist er neugierig, geht jedoch Kämpfen aus dem Weg. Kommt aber ein anderer Hund auch nur in die Nähe seiner Beute (Dummy, Wildbret...) oder in unsere Wohnung, so lernt man einen ganz anderen Socke kennen, der richtig aggressiv und respekteinflößend auftreten kann und seine Interessen vehement auch gegen große Gegner verteidigt.
Socke bewegt sich gerne und geschickt und hat enorme Ausdauer. Er ist lernwillig, begreift schnell, setzt es aber nur um, wenn er will und man ihn motivieren kann. In der Wohnung ist er überall mit dabei. Am liebsten in der Küche. Dort klappt auch das Dummy-Training am besten. Er zeigt auch seine Bedürfnisse. Es kommt durchaus vor, dass er zum Schmusen auf die Couch oder gar den Schoß klettert. Hat er dann seine Streicheleinheiten bekommen geht er auch wieder weiter.
Wir haben ihn schon ein paar mal zur Nachsuche eingesetzt. Er arbeitet zielstrebig eine Fährte ab und ist aufmerksam und eifrig bei der Sache. Wir denken, dass er ein guter Jagdhund wird. Er hat dazu alle Anlagen und ist bisher immer Schussfest gewesen. Feuerwerk jedoch mag er nicht besonders.
Verglichen zum Bericht als Welpen ist es nach wie vor so, dass Socke in Stress-Situationen Leckerli ablehnt. Zum einen, wenn er unter Druck steht (Einsteigen in ein unbekanntes Auto... ), zum anderen auch, wenn er sich sehr freut (Wildschwein gefunden ....).
Besser spricht er dann auf Lob und Streicheleinheiten an.
Socke wird sicher ein guter Jagdhund für Thomas, ein tolles Familienmitglied ist er schon geworden. Wir haben viel Spaß miteinander.
Geeon "Terrier"
Terrier - Ethogramm von Marianne zur Welpenabgabe
Um 11:20 am 29.04.09 kam der 4.Welpe zur Welt. Ohne Probleme öffnete sie die Fruchtblase, ich hielt die Nabelschnur dicht an der Bauchdecke fest, und den Rest erledigte Lille selbst, inklusive Nachgeburtentsorgung. Der kleine Kerl hat eine weiße Zeichnung auf dem Kopf, sicherlich ein Hingucker! Beim rubbeln kam der erste Luftschnapper, und mit Rescuespray versorgt nuckelte er sich gleich fest. Er wog 300gr, war lang und schmal. Seine Gewichtszunahme war über die Zeit immer sehr gleichmäßig, von der Bewegung war er immer etwas fixer als die anderen und seine Lautäußerungen waren eindringlich. Flott stand er auf den Beinchen, bald traktierte er seine Geschwister und vorzugsweise schlief er bei Lille am Hals. Als die Welt in der Wurfkiste zu klein wurde, die Welpen den Innenauslauf erkundeten, saß er in der hintersten Ecke und traute sich nicht raus. Erst 'mal abwarten, was da auf uns zukommt! Kam eines seiner Geschwister in die Wurfkiste, so wurde es attackiert. Groß sein in der Welt, die er kennt! Als er dann merkte, dass nichts passiert, war er nicht mehr zu bremsen. Nichts und niemand war vor ihm sicher! Irgendwie waren ihm die Unmutsäußerungen seiner Geschwister egal. Selbst bei hohen, schrillen Aufschreien ließ er nicht locker. Er schüttelte noch nach! Terrier eben! Die anderen versuchten ihm aus dem Weg zu gehen. Mehr als einmal hatten wir ein Zwiegespräch. Es brauchte lange, bis er unter meiner Hand weich wurde und aufgab. Er war mehr als kampfeslustig! Als Streifenhörnchen ihm körperlich gewachsen war, hatte er endlich einen entsprechenden "Ringpartner". Drei Tage brauchte er, um sich in den Außenauslauf zu trauen. Während seine Geschwister den Garten auf den Kopf stellten, verbrachte er viel Zeit allein im Innenauslauf. Die Welt da draußen könnte ja gefährlich sein! Laut und eindringlich bellte und knurrte er, von drinnen nach draußen, wie ein Großer eben, scheinbar! Er sah etwas anders aus als die anderen, nicht nur der weißen Abzeichen wegen, sein Fell war kurz und glatt, und so vom Körperbau her hatte er eher mädchenhafte Züge. Dafür rüpelte und prügelte er sich. Selbst Ryyd machte er unverschämt durchs Gitter an. Er trug alles, seine Nase setzte er gezielt und lang ein. Bei Geräuschen zeigte er sich bedingt beeindruckt und entspannte schnell, der Beutetrieb ist hoch inklusive Totverschütteln, Bringen tut nicht Not, die Sauschwarte wollte er auf keinen Fall teilen. Geeon ist ein Hund, der eine klare Ansage braucht. So niedlich und unschuldig er auch aussieht, er hat es faustdick hinter den Ohren! Auf der einen Seite führt er sich auf wie der KING persönlich, auf der anderen traut er sich nur zögerlich an unbekannte Dinge. Es ist eine Gradwanderung, das eine bremsen, beim anderen bei der Überwindung helfen. Er wird seine Menschen öfters zum Zwiegespräch auffordern. Sein "Größenwahn" muss in Bahnen gelenkt werden. Wenn er vertrauen kann, nicht selbst entscheiden muss, dann wird er sich mit all seinen vorzüglichen Anlagen zu einem GROßEN entwickeln können - RACKER.
Geeon - "Terrier" 1 Jahr alt aus der Sicht von Andrea
Geeon ist ein sehr aufgeschlossener, neugieriger, arbeitsfreudiger und menschenfreundlicher Hund. Auf fremde Hunde geht er neugierig und freundlich zu, Konfrontationen geht er lieber aus dem Weg. Ein richtiger Schatz, der weiß wie man einen um den Finger wickeln kann. Er hat sich bei uns gut eingelebt und kommt mit unserer RR-Hündin gut aus. Im Alter von 4,5 Monate meinte er, er müsse ihr den Pansen streitig machen, da gab es leider ein paar auf die Mütze, aber er hat es ihr verziehen. Wenn er merkt, dass es zum Arbeiten geht ist er kaum zu halten, da interessieren ihn keine anderen Hunde oder Menschen, er hat mich fest im Blick und lässt mich nicht mehr aus den Augen. Es ist egal was wir machen, ob es Gehorsamsübungen, Gewandtheit oder Sucharbeit ist, er ist immer hoch konzentriert und mit Eifer dabei. Es ist einfach toll mit ihm zu arbeiten, er lernt schnell und was mir am meisten gefällt ist, mit welcher Freude er bei der Arbeit ist. Wenn wir mit der Rettungshundestaffel eine Vorführung in einer Schule oder Kindergarten machen, steht er meistens im Mittelpunkt und zieht die Kinder in seinen Bann und er genießt dies in vollen Zügen. Neben der RH-Arbeit mache ich mit ihm ein wenig Dummyarbeit, auch hier merkt man, dass er zum Arbeiten geboren ist. Mittlerweile hat er sich gut unter Kontrolle und er weiß, dass er bei dieser Arbeit still und ruhig sitzen muss damit er arbeiten darf. Das ist ihm am Anfang schwer gefallen, vor allem das er keinen Ton von sich geben darf. Geeon ist ein toller Kerl und ich möchte keine Sekunde missen, die mir dieser kleine, charmante und manchmal kasperlhafte Hund geschenkt hat. Und auch euch Marianne und Günter möchte ich danken für diesen tollen Kerl, den ihr mir anvertraut habt.
Gaayjt
Streifenhörnchen - Ethogramm von Marianne zur Welpenabgabe
29.04.09 um 11:45Uhr, der 5te Welpe wird geboren. Nur 25 Minuten hat Lille sich dafür Zeit gelassen, tief durchgeatmet, 2 Presswehen, und da war sie! Beim Öffnen der Fruchtblase habe ich geholfen, die Nabelschnur dicht am Bauch festgehalten, mit der anderen Hand und einem Handtuch den Welpen gerubbelt, geschaut, ob Lille die Nachgeburt frisst, tat sie.
Dieses kleine Wesen in meiner Hand schnappte nach Luft, wurde richtig kribbelig, war offensichtlich mit der momentanen Situation unzufrieden und tat dieses kund!
Da die Geschwister zeitlich einen Vorsprung hatten an der Milchbar und satt waren, hatte "die Grüne" alle Zeit der Welt sich zu bedienen. Sie wog 290 Gramm. In den folgenden Tagen konnte ich beobachten, dass sie selten direkt an die Zitzen zum Trinken krabbelte, sondern meist unter den anderen Welpen durch. Sie pflügte sie quasi um, wer nicht fest genug angenuckelt hatte, war weg und somit ein Platz frei!!!
Auch brauchte sie so nicht die energetische Arbeit für das Einschießen der Milch zu leisten, was sich schnell in der Gewichtszunahme zeigte. Oft trank sie bis zum "Platzfaktor", und ich musste dem wimmernden Würmchen den Bauch massieren, vor allen Dingen nachts.
In der Entwicklung liegt sie im Mittelfeld, Augen auf, aus der Wurfkiste raus und den Bewegungsapparat trainieren. Ihre Kopf- und Körperform ist kräftig und kompakt. Als die Sozial- und Spielkontakte zunehmen fällt mir auf, dass sie gezielt den Kopf einsetzt um die Geschwister zu Fall zu bringen. Hätte sie Hörner, ein Ziegenbock würde sich fürchten!
In Terrier hat sie das ideale Gegenstück, der hält das aus, und gemeinsam geht es richtig laut und ausdauernd zur Sache. Mit neuen Dingen ist sie zuerst vorsichtig, beobachtet aus Distanz.
Ich sehe sie oft erhöht sitzen, schaut von der Stufe in den Garten und geht dann gezielt auf das Objekt ihrer Wahl zu. Sie trägt lang, und hergeben ist nicht. Ihr Beutetrieb ist sehr ausgeprägt! Sie hat nicht nur äußerlich einen "dicken Kopf" (mit Streifenmuster), etliche Versuche und Schweißausbrüche meinerseits hat es gekostet, um Standbilder mit ihr machen zu können. Wenn sie nicht will, dann will sie nicht! Da müssen schon gute Argumente her!
An Wild war sie sehr interessiert, die Sauschwarte wurde totverschüttelt, der Rehlauf ins Versteck gebracht und die Rebhuhnschwinge gegen die Geschwister mit Körpereinsatz verteidigt.
Streifenhörnchen ist für mich die beste Hündin im Wurf. Durch ihren kräftigen Körperbau, ihre burschikose Art und den Dickkopf erinnert sie mich stark an ihre Oma Tuffy. Sie kann warten, das ist ein Geschenk!!
Gaayjt ist ein Charakterhund, die sicherlich ihren Menschen mehr als einmal hinterfragt. Überzeugungskraft und gute Argumente werden in der Ausbildung das A und O sein. Als Mensch musst du gut sein, dann wird sie sich super entwickeln und entfalten können - ein ALLROUNDER.
Gaayjt - "Streifenhörnchen" 1 Jahr alt aus der Sicht von Steffi -
Vor nunmehr gut einem Jahr war es so weit, meine lang ersehnte erste Tollerhündin war geboren und sollte schon bald einziehen.
Nach einem Anruf von Marianne stand dann auch fest, dass es Streifenhörnchen werden sollte. Ich freute mich wahnsinnig, jedoch hatte ich auch Respekt davor der properen Draufgängerin den richtigen Weg ins Hundeleben zu weisen.
Heute nach einem Jahr kann ich Marianne (im Bezug auf das Ethogramm) in den meisten Punkten nur zustimmen:
Gaayjt ist eine große, relativ kräftige Hündin geworden.
Im Sozialkontakt mit anderen Hunden zeigt sie sich interessiert und freundlich, richtig gespielt wird jedoch nur mit einer Handvoll "Auserwählter". Hierbei geht es dann aber äußerst ruppig und ausdauernd zur Sache. Sie ist kein Prinzesschen - im Gegenteil!!
Eine große Schmuserin ist Gaayjt nicht, dafür hat sie einfach keine Zeit. Wenn dann doch einmal die Müdigkeit Besitz von ihr ergreift entdeckt jedoch auch sie die Vorzüge des Kontaktliegens.
Unbekannten Menschen gegenüber ist sie erst mal reserviert und abwartend. Lässt sich aber mit Leckerchen gerne bestechen. Und wer erst mal Ihr Vertrauen gewonnen hat wird beim nächsten Mal stürmisch begrüßt.
Beim Arbeiten ist Gaayjt (für mich) ein absoluter Traumhund. Im Obedience-Training ist sie immer hoch motiviert und konzentriert bei der Sache. Für sie ist jede noch so langweilige Gehorsamsübung die reinste Freude.
Neben dem Obedience-Training versuchen wir uns auch in ersten Schritten an der Dummyarbeit. Und das ist wohl Gaayjts große Leidenschaft. Hier begeistert sie mich einfach durch Ihren Eifer an der Arbeit, ohne zu überdrehen oder gar hektisch zu werden. Sie ist still und kann warten.
Mal sehen wie es in Zukunft weiter geht. Wir freuen uns darauf.
Gojyaa
Zuckerschnecke - Ethogramm von Marianne zur Welpenabgabe
Dieses kleine Welpenmädel bahnte den Weg ins Leben für ihre Geschwister.
Um 09:25 am 29.04.09 nahm ich einen langen, schmalen Welpen in Empfang.
Lille nabelte noch leicht nervös ab, entsorgte die Nachgeburt und half beim Trockenrubbeln. So richtig Luftholen wollte das kleine Mädel nicht, es war angestrengt.
Ein Pumpstoß Rescuespray ins Mäulchen und der Schnaufer kam! Willkommen im Leben! Lilles erster Welpe!
Sie wog 280gr, wollte trinken, doch Lille schleckte sie zu dolle, sodass das Andocken schwierig war. Die Gewichtszunahme war die ganze Zeit über konstant, in der Entwicklung lag sie in der Mitte. Für mich ein eher nicht auffälliger Welpe, wie Lille damals.
Sie war zart und mädchenhaft, jedoch nicht schüchtern. Bei Raufereien mischte sie mit, nahm sich jedoch auch schnell zurück, wenn's heftig wurde. Mit Freude setzte sie Socke hinterher, denn er wurde öfters von seinen Geschwistern geplagt. Lange hatten wir keinen Nickname für sie. "Sie ist einfach nur süß", sagte die Nachbarstochter, und Zuckerschnecke ist ein typisch schwäbischer Ausdruck für etwas Süßes.
Die Anlagen waren gut sichtbar. Sie trug alles, gab es auch gern her. Bei Wild war sie zuerst vorsichtig, der Rehlauf wurde in Sicherheit gebracht, mit der Rebhuhnschwinge stolzierte sie stolz durch den Auslauf und die Sauschwarte war gefährlich.
In neuer Umgebung zeigte sie sich zuerst vorsichtig und behielt den Rückweg im Auge.
Unbekannte Geräusche beeindruckten kurz, auf Welpenpfiff kam sie sofort mit erhobener Rute.
Für mich ist Gojyaa ein einfacher, deshalb wohl auch ein unauffälliger Hund. Vom Körperbau her wird sie eher schmal und zierlich bleiben. Sie bringt alles mit, die Anlagen sind ausgewogen. Hadern und Zweifeln verträgt sie nicht, zu schnell fängt sie diese Stimmung auf und verunsichert. Auch sie will es "nur recht machen", wie Lille. Man muss ihr nur sagen wie, dann kann sie all ihre Talente entfalten.
Zuckerschnecke - 1 Jahr alt, so sieht sie Michaela
Nach dem Wurftreffen im Mai stand die Bitte im Raum doch etwas über unsere nun schon ein Jahr alten "Mäuse" zu schreiben.
Was sehen wir in Ihnen und in wie weit haben Mariannes Ethogramme bis heute Bestand?
Wie aber vorgehen- wo anfangen, wo aufhören?
Ja, vom äußeren Erscheinungsbild her ist sie eine kleinere, feingliedrige Hündin geblieben - mit reichlich dunklem Pigment.
Bis heute hält sie sich aus ernsteren Streitereien eher raus, kann aber sehr wohl mal kurz äußern, dass ihr etwas im Moment nicht passt.
Mit meiner älteren Hündin besteht ein Abkommen darüber, dass Gojyaa sie zuhause, wenn die "Grande dame" liegt, in Ruhe lässt, draußen aber sehr wohl ab und zu eine kleinere Verfolgungshatz erlaubt ist.
Was ihre Anlagen angeht:
Sie geht gut raus und trägt und bringt immer noch sehr gerne alles was möglich ist.
Zur weiteren Lieblingsbeschäftigung zählt die Freiverloren-Suche.
Ihre Vorliebe für Vögel ist ihr geblieben.
Steadiness unser großes Thema.
Mit ihren verrückten Ideen bringt sie einen immer wieder zum Lachen und Weinen zu gleich. Merkt sie, dass wir etwas lustig finden, so wird es immer wieder gezeigt - sie lernt sehr schnell - vor allem wie man uns Menschen um den Finger wickeln kann.
Den Esprit und die Schnelligkeit hat sie sicher von Lille geerbt.
Ebenso scheint ihr die Affinität zur Alarmfunktion im Rudel in die Wiege gelegt zu sein - inzwischen übernahm sie die nämlich heimlich von meiner alten Hündin.
So verwundert es nicht, dass aus dem einen Spitznamen "Zuckerschnecke" inzwischen eine ganze Reihe voll geworden ist.
Oft schon hat sie uns an schlechteren Tagen mit ihrer unerschöpflichen Lebensfreude, ihrem fröhlichen Wesen und ihrem Einfallsreichtum aus dem Grübeln rausgeholt.
Mal schauen wo es uns noch zusammen hinführt - meine kleine rote Maus und mich.
Ganyjaa
Text folgt