Arbeiten mit dem Toller?!

Arbeiten mit dem Toller – eines meiner Lieblingsthemen!
Unser Zuchtziel beinhaltet auch, temperamentvolle und arbeitsfreudige Toller züchten zu wollen. Sollten Sie an einer sinnvollen Arbeit mit ihrem Hund nicht interessiert sein, so wenden Sie sich bitte an einen Züchter, der dieses Selektionskriterium bei seiner Zuchtplanung nicht berücksichtigt. Aber seien Sie auch andersherum auf der Hut: Fragen Sie nach Arbeitsergebnissen der Zuchthunde und/oder der Nachzucht! Denn es ist leichter gesagt, dass eine Verpaarung alle notwendigen Arbeitsanlagen mitbringt, als dieses auch tatsächlich unter Beweis zu stellen.
Wir geben unsere Hunde ausnahmslos an Welpeninteressenten ab, die ihr zukünftiges Familienmitglied in irgendeiner Weise sinnvoll ausbilden wollen und können.
Selbstverständlich ist für uns, dass wir weder Welpen noch Welpenkäufer dabei „alleine lassen“, sondern bei allen Fragen, Bedürfnissen und Problemen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Auch bieten wir für unsere Welpenkäufer auf Wunsch Vorbereitungstrainings zur jagdlichen Arbeit und/oder zur Dummyarbeit an und sind gerne bereit, bei der Auswahl eines geeigneten Trainers oder einer Trainingsgruppe zu unterstützen.

Als sinnvolle Ausbildung für einen Toller betrachten wir in erster Linie:

  • Jagdliches Arbeiten
  • Dummyarbeit
  • Obedience
  • Rettungshundearbeit

Darüber hinaus gibt es sicher einige weitere anspruchsvolle Aufgaben für Toller, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte. Wir erachten es allerdings nicht für sinnvoll, einen Toller ausschließlich im Agility zu arbeiten, zumindest nicht ohne ausgleichende Zweitaufgabe wie Dummyarbeit oder Obedience.

Im Einzelnen:
Da der Toller schließlich ein Apportier- und Jagdhund ist, steht das jagdliche Arbeiten mit ihm für uns an erster Stelle. Wir selbst haben bis jetzt (Stand: 07/20202) einen Toller 7 mal über die Jugendprüfung für Retriever (JP/R), 2 mal über die Jagdliche-Anlagen-Sichtung für Retriever (JAS/R),  5 mal über die Bringleistungsprüfung (BLP/R) und 2 mal über die Retrievergebrauchsprüfung (RGP) - jeweils erfolgreich - geführt.

Neben den retrieverspezifischen Prüfungen haben wir ebenfalls erfolgreich die Brauchbarkeitsprüfung (JEPs - 5 mal), die VJP (Verbandsjugendprüfung), die HZP (Herbstzuchtprüfung) und die VPS (Verbandsprüfung nach dem Schuss) - alle mit einem sehr guten Ergebnis - geführt. Ebenso wurden Toller aus unserer Zucht erfolgreich über die VGP, die Bringtreue (mit Fuchs) und die Verbandsschweißprüfung (VSwP) geführt. 

Es ist also genug Erfahrung vorhanden, um jagdlich ambitionierten Welpeninteressenten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Als hervorragenden „Ersatz“ oder auch Ergänzung für die Jagd sehen wir die Dummyarbeit an. Nach Bestehen der (eher stupiden, aber notwendigen) Dummyprüfungen ist die Startberechtigung für Workingtests erreicht, die Hund und Hundeführer deutlich mehr fordern. Einige unserer Hunde haben erfolgreich (und manchmal auch weniger erfolgreich) an Dummyprüfungen und an Workingtests teilgenommen. Auch hier haben wir für unsere Welpenkäufer genügend Tipps bereit. Über Dummyarbeit existiert auf dem deutschsprachigen Büchermarkt einiges an empfehlenswerter Literatur.

Zum Thema Obedience gibt es mittlerweile ebenfalls – obwohl Deutschland hier lange Zeit als Entwicklungsland gelten musste – viele Informationen im Netz sowie spannende und gut geschriebene Bücher. Wir selbst haben mit einigen unserer Hunde regelmäßig Obedience-Trainings besucht, verfügen aber über keinerlei Prüfungs- und Wettkampferfahrung. Sollten Welpeninteressenten an dieser Ausbildung interessiert sein, so stellen wir gerne den Kontakt zu kompetenten Ansprechpartnern her. Einige unserer Nachzuchthunde werden sehr erfolgreich – bis in die höchste Klasse und tlw. hochrangige Meisterschaften – geführt.

Rettungshundearbeit: Zu Anfang unserer Zucht waren wir uns selbst nicht im Klaren darüber, ob dies eine sinnvolle Ausbildung für einen Toller sein kann oder ob er hierfür überhaupt geeignet ist. Bedingt durch die Erfahrungen einiger „Rettungshundler“, die Toller führen und zu denen auch unsere Welpenkäufer gehören, können wir mittlerweile sagen: Ja, diese Arbeit kann einen Toller sehr wohl auslasten und glücklich machen! Auch hier sind wir gerne bereit, den Kontakt zu tollererfahrenen Rettungshundlern herzustellen. Jeder Interessent sollte sich allerdings vorab bewusst machen, dass dieses „Hobby“ ein Engagement verlangt, das weit über die reine Arbeit mit dem Hund hinausgeht.

Egal, in welche Richtung der individuelle Weg mit dem Toller führt: Vor dem Einstieg in den speziellen Ausbildungszweig ist eine über den Besuch der Welpenprägungsspieltage hinausgehende Basisausbildung unerlässlich.

Ein anderer mir wichtiger Punkt ist, dass beide, Mensch und Hund, miteinander Spaß haben!
Nach einem, wie in meinem Fall teilweise sehr anstrengenden Arbeitstag ist die Hundearbeit für mich Erholung und Freizeit. Sie erdet mich und schärft die Sinne für andere Dinge. Ich möchte mich hier mit meinem Hund nicht ärgern, ich möchte gemeinsam mit ihm Lebensfreude spüren!
Natürlich verbunden mit einem gewissen Ehrgeiz, vorwärts zu kommen und auch auf Prüfungen oder bei Jagden erfolgreich zu sein. Damit beim Vorwärtskommen der Spaß aber nicht auf der Strecke bleibt, ist eben eine fundierte und strukturierte Ausbildung unerlässlich. Daher würde ich nie - das gebietet schon alleine der Respekt vor Richtern und anderen Teilnehmern – mit einem schlechten oder gar nicht vorbereiteten Hund zu einer Prüfung erscheinen.

Wir sind uns bewusst, dass nicht jeder potentielle Welpeninteressent auf die Jagd gehen kann und möchte, um seinen Hund seinen Anlagen gemäß auszulasten. Auf der anderen Seite haben wir auch die Erfahrung gemacht, dass nicht jeder Jäger als Jagdkamerad für einen Toller geeignet ist. Daher sei hier nochmals ausdrücklich betont, dass wir auch an Nichtjäger abgeben.